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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- 1. Front-
 
 
 



         
  Die in der DDR stationierte Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland ( GSSD) in späterer Umbenennung in Westgruppe der Truppen ( WGT) war die Friedensstruktur der 1. Westfront .
Der Oberkommandierende der GSSD/WGT in Wünsdorf war der Oberkommandierende der Truppen der 1. Westfront.
In dieser Struktur der GSSD/WGT waren auch Truppen enthalten, die im Kriegsfall dem Oberbefehlshaber des Westlichen Kriegsschaplatzes direkt unterstanden hätten.

Für Gefechtseinsätze im Frieden, nutzte der Stab der GSSD/WGT andere Bunkeranlagen, wie dann als 1. Front.
Innerhalb der Truppen der GSSD/WGT waren jedoch bereits zu Friedenszeiten die Kriegsstrukturen eingenommen.
Dies hatte zur Folge, dass diese Truppen sofort in Kampfeinsätze gehen konnten, ohne Änderungen in der Struktur bzw. in Unterstellungen.
Lediglich das Oberkommando der GSSD/WGT nannte sich dann Oberkommando der 1. Front und zog in einen anderen Gefechtsstand.

In Friedenszeiten war der Oberkommandierende der GSSD/WGT in der DDR der operative Befehlshaber über die Luftverteidigung auf dem Territorium der DDR.
Er stand de facto auch der Luftverteidigung der NVA in Fragen des Einsatzes vor.
Auch im Krieg war die Luftverteidigung auf dem DDR-Territorium dem Oberkommandierenden der 1. Front operativ unterstellt.
Der 1. Front waren somit sämtliche Landarmeen der GSSD/WGT unterstellt. Das waren die 1. Gardepanzerarmee Dresden, die 2. Gardepanzerarmee Fürstenberg, die 3. Stoßarmee Magdeburg, die 8. Armee Nohra und die 20. Armee Eberswalde- zzgl. selbständiger Verbände.
Aus dem Bestand der 16. Luftarmee wären die Frontfliegerkräfte ( Jagdbomber) übernommen worden und dem Chef Frontfliegerkräfte der 1. Front unterstellt.
Zusätzlich wären der 1. Front noch NVA Truppen unterstellt worden.
Aus dem Militärbezirk 3 Leipzig wäre die 3. Armee ( Südarmee) hervorgegangen und aus dem Militärbezirk 5 Neubrandenburg die 5. Armee ( Nordarmee) und in der 1. Front russischen Kommando unterstellt worden..
Lediglich die dem MfNV direkt unterstellten Truppenteile/Einheiten wären unter nationaler (DDR) Führung verblieben.
Kommandeur der 5. Armee wäre der Kommandeur der Offizierschhochschule "Otto Winzer" geworden.
Die 20. Gardearmee und die 1. Gardepanzerarmee Dresden wären Reserve der 1. Front.
Damit wären dann in der 1. Front in der 1. Staffel = 5 Armeen ( von Nord nach Süd: 5. Armee (NVA), 2. Gardepanzerarmee, 3. Stoßarmee, 3. Armee, 8. Gardearmee) und in der 2. Staffel = 2 Armeen ( 20. Gardearmee und 1. Gardepanzerarmee).


   
  Zusätzlich wurden noch zwei besondere Gruppierungen aufgestellt.
Die Besondere Gruppierung I - auch Berliner Gruppierung genannt- zur Einnahme Berlin ( West).
Die Besondere Gruppierung II zur Verteidigung von Rügen.

Als offen erscheint oft die Verwendung der russ. Nordgruppe in Polen.
Diese Nordgruppe ging in Reserve des Oberbefehlshabers Westlicher Kriegsschauplatz.

Vor dem Hintergrund eines eventuellen ( im Warschauer Vertrag erwarteten) Einsatz einer US- Marineinfantriedivision zur Landung und Kampfhandlungen an der DDR- Ostseeküste, wären die zum Schutz der Ostseeküste eingesetzten (NVA) Verbände keine alternative Verteidigung. In diesem Fall wären Kräfte der Nordgruppe zur Bekämpfung der US-Marineinfantrie herangeführt und eingesetzt worden.