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- 5. Luftwaffendivision -

 
 
- Abteilung A2 Milit. Sicherheit und Nachrichtenwesen -
 
 
 
  Gleichzeitig mit der Übernahme der LSK/LV NVA stellte sich die Frage der SICHERHEIT.
Diese Frage galt für die materielle als auch für die personelle Absicherung

Parallel dazu interessierte insbesondere der Abzug der russishen Truppen, deren Ausstattung und Struktur.

Mit diesen Fragen war auch der Auftrag gegeben.
So galt es zunächst, personelle und materielle Sicherheit im Vorbereitungsstab 5. LwDiv und im Kdo 5. LwDiv sowie allen unterstellten Dienststellen herzustellen, als auch die Bewachung der Liegenschaften sicherzustellen.

Der schwerpunkt lag dabei auf Verschlußsachen, Waffen, Munition, Gifte jeder Art, Großgerät jeder Art.
Aufnahmekapazitäten für Verschlußsachen mussten den Anforderungen der Bundeswehr entsprechen.

Ein wesentlicher Teil der Arbeit lag in der Überwachung des Abzuges der russ. Truppen und von Straftaten, die auf Angehörige dieser Truppen in Verbindung gebracht wurden.

Am 17.09.1990 trafen die ersten 5 Angehörigen des Vorbereitungsstabes beim Kdo LSK/LV in Eggersdorf/Strausberg ein.
Ein wesentlicher Teil der Vorbereitungen war die Lösung von Fragen der "Sicherheit".

Der daraus resultierenden besonderen Aufgabenanforderung wurde in der späteren Arbeitsgliederung der Abteilung 2 des Vorbereitungsstabes Rechnung getragen.
Zusätzlich zu den üblichen Dezernaten Sicherheit und Nachrichtenwesen ( nicht zu verwechseln mit dem Nachrichtenwesn der NVA = Fernmeldewesen) wurde der Objektschutz und die Registratur für Verschlußsachen mit einbezogen.
Für die Soldaten und Zivilbeschäftigen mit Beschäftigung über den 31.12.1990 hinaus, war unter Berücksichtigung von derer vorgesehene Tätigkeit eine gewisse Sicherheitseinstufung erforderlich. Es wurden Sicherheitsüberprüfungen neben Anfragen zur Gauck.Behörde eingeleitet.

Sicherheitsrelevante Liegenschaften ( Munilager....) der NVA waren im wesentlichen durch Hochspannungszäune und mit geringem personellen Aufwand gesichert.
Aus Sicherheitsgründen und gesetzlichen Auflagen mussten diese Hochspannungsanlagen jedoch abgeschaltet werden. Damit stellte sich dann das Problem, diese Objekte mit hohem personellen Aufwand anderwetig zu sichern.
Der Grundbewachungsbedarf wurde zunächst mit Soldaten abgesichert. In der Folge erfolgte dann nach den Bundeswehr üblichen Muster die Vergabe der Bewachungsaufgaben auf gewerbliche Sicherheitsunternehmen.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Zusammenführung der von den LSK/LV übernommenen Verschlußsachen- da die früheren Registraturen ( VS-Stellen) im Kommando LSK/LV aufgelöst wurden.
So wurden ca. 35000 VS-Dokumente in der Abteilung 2 zusammengeführt., dort gesichtet, ggf. herabgestuft und anschließend archviert oder vernichtet werden.
Eine vergleichbare Zentralisierung fand bei den unterstellten Verbänden statt.

Anmerkung des Verfassers: Wer glaubt das er alle VS-Unterlagen beim A2 zusammenführte irrt gewaltig. Vieles bekam die Bundeswehr nicht einmal zu Gesicht !

Der Umfang der russ. Streitkräfte in Ostdeutschland zum 03.10.1990 musste erfasst werden.
Anmerkung des Verfassers: Dabei haben die Russen kräftig geschummelt und Bundeswehr hat es nicht gemerkt. Das zeigt sich insbesondere in den Truppenverlegungen von 1989/90 und der Listung durch die Bundeswehr- die immer noch die uralt-Verbände der WGT führte- nicht die neu hineinverlegten.
Als Beispiel sei hier der von Bw dokumentierte Abzug des 35. Jagdfliegerregiment benannt- dass jedoch zuvor durch das 53. Jagdfliegerregiment aus dem Baltikum ersetzt wurde.
Zahlenspielerei- die aber offensichtlich Wirkung hatte und bei den Überwachungen nicht festgestellt wurde!.

Beauftragt vom Führungsstab Luftwaffe und um den Kdr. 5. LwDiv ständig den aktuellen (?) Sachstand zur Lage präsentieren zu können, wurden die Abzugsaktivitäten, ebenso wie die Übungsaktivitäten der WGT von der Bundeswehr überwacht.

Abgestützt auf die übernommenen Führungssysteme der LSK/LV und unter Nutzung von Kenntnissen der von den LSK/LV NVA übernommenen Soldaten, sammelte das Dezernat A2a Informationen über die WGT.
Anmerkung des Verfassers: Auch eines meiner VS-Bücher mit Einträgen zur WGT wurde heimlich kopiert.
Der Hauptaugenmerk lag auf den Luftstreitkräften der WGT.
Interessant waren die Lage der Flugplätze und die Anzahl der vorhandenen Luftfahrzeuge.
Tägliche und wöchentliche Zusammenfassungen umfassten Übungsvergalten, Abzugshandlungen sowie alle Flugbewegungen der WGT.
Von über 30000 Flugstunden pro Monat im Zeitraum vor 1990 sank das WGT Aufkommen an Flugstunden pro Monat bis Ende 1993 auf 1100 Flugstunden. 1994 fand kein Einsatzflugbetrieb mehr statt.
Beim Abzug der WGT aufgedeckte Diskrepanzen bei der Munition konnte nie abschließend geklärt werden.
Weil halt vieles nur in Theorie behandelt wurde- denn die Bw stellt dar, dass NACH BERECHNUNGEN auf dem Gebiet der DDR etwa 1,5 Mio Tonnen Munition der WGT gelagert sein müssten. Die Russen gaben nur 1,1 Mio Tonnen an und im Abzug erfolgte eine Abrechnung von 680000 Tonnen.
Anmerkung des Verfassers: Der Bundeswehr konnte sich in ihrer Penibilität bis heute nicht erschliessen, dass sich die russ. Truppen auf dem Gebiet der DDR de facto immer im Kriegszustand befanden und damit verbunden und verbunden mit der russ. Mentalität kaum eine Nachweisführung erfolgte. Beim Ausrücken der Mannschaften im Alarmfall griff man halt in die Munitionskiste und nahm mit was man fassen konnte- da gab es niemanden der nach deutscher Manier jede Patrone Peronengenau abzählte. Auch wurden aufmunitionierte Verbände abgezogen. Selbst wenn dies den Vertragsbestimmungen zuwieder lief. Denn das Misstrauen auf russ. Seite gegenüber dem (West) deutschen Militär war überaus groß und die russ. Seite sicherte ihre Geräte mit bewaffneter Wache.

Denn erkennbare Schwarzmarktaktivitäten gab es nur in sehr geringem Umfang.

In recht kurzer Zeit musste eine große Zahl an Sicherheitsüberprüfungen der verschiedenen Stufen eingeleitet werden. Die Bearbeitung dieser Flut stellte den MAD bereits qualitativ vor schier unlösbaren Problemen. Dazu kam die Problematik, für das übernommene Personal die notwendigen Informationen zusammenzutragen. Das Misstrauen bei Befragungen war allgegenwärtig-- nicht nur resultierend aus den früheren Erfahrungen mit dem MfS. Vielmehr war die Vorgehensweise des MAD unangemessen und auf ostdeutsche Befindlichkeiten überaus schlecht angepasst.
Es kam damkt zu erheblichen Zeitverzögerungen in der Bearbeitung der Sicherheitsüberprüfungen.

Jedoch hatte das Ausbleiben der Sicherheitsbescheide für alle Dienststellen gravierende Auswirkungen, da der Zu-Abganng mit Verschlußsachen für die übernommenen Soldaten stark behindert oder ausgeschlossen war. Was dann wiederum zu einer überaus eingeschränkten Tätigkeitsausübung dieser Personen führte.
Denn für ehemalige NVA Soldaten war kein Zugang zu Dokumenten mit höherer Sicherheitseinstunfung wie VS-NfD gestattet.
Selbst Lehrgänge konnten damit nur mit Verzögerungen beschickt werden.

Die Absicherung von Liegenschaften und besonders sicherheitsempfindliche Bereiche, wie Waffenkammern, konnte nur durch Baumaßnahmen vereinfacht werden.
Bis zur Bauerledigung musste jedoch mit erhöhtem personellen Aufwand die Sicherheitslage hergestellt werden.
Eine besonders hohe Belastung stellte die Absicherung der Verwahrlager dar, solange sich diese im Zuständigkeitsbereich der Luftwaffe befanden.
Erst die Übergabe dieser Lager zur MDSG brachte eine spürbare Entlastung für die Luftwaffe.

Insgesamt konnte die Abteilung A2 ihre Aufgaben lösen. Im Rahmen der Einnahme Luftwaffenstruktur 4 zum 01.04.1994 entfiel, wie in allen Luftwaffenverbänden, die Aufgabe des Nachrichtenwesens und man konnte sich in der 3. Luftwaffendivision auf das übliche bearbeiten der "Militärischen Sicherheit" beschränken. Dennoch wurde die WGT bis zum Abschluss ihres Abzuges am 31.08.1994 überwacht.
Diese Überwachung der WGT brachte für die Bundeswehr überaus interessante und überraschende Erkenntnisse zur Stärken, Zusammensetzung des Peronals und Matarials aus den gemeinsam zum Abzug stehenden Verbänden. Dieser Überraschungseffekt trat selbst bei russ. Einheiten auf, die# auf Grund der sensibelen Technik bereits zu DDR Zeiten akribisch überwacht wurden.

Struktur A2 Kdo 5. LwDiv

Wappen A2 Kdo 5. LwDiv als Wandbild im Dienstbereich des A2

Gebäude U9 TH Zugang Dienstbereich A2

Gebäude U9 Giebelseite

Gebäude U9