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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
--das System "ARKONA"--
 
 
 
  " ARKONA"- war die Abkürzung für
Automatisiertes Radar-Kontroll-u. NavigationsAnlage.

Das System ARKONA wurde Gemäß Auftrag des Kommando LSK/LV NVA entwickelt und sollte eine modernere Luftlageauswertung -und darstellung gewährleisten wie die systembedingten sowjetischen Anlage " Wosduch" u.a..

Im Kommando LSK/LV zeichnete der Stellvertreter des Chef des Stabes für Gefechtsstände u. Automatisierung ( GSA) Generalmajor Dr. Hiemann für die Entwicklung verantwortlich..
Ihm unterstanden die Abt. Mechanisierung und Automatisierung der Truppenführung ( AMAT) und die Rechenzentralen der LSK/LV DDR.

Dieses System ARKONA wurde ausschließlich für die LSK/LV NVA zur internen Führung der Luftlage in den Gefechtsständen der LSK/LV entwickelt.
Es bot ein System der Gefechtsführung und des Waffeneinsatzes.
Damit erfolgte der Einsatz sowohl im Zentralen Gefechtsstand ( ZGS) Fürstenwalde, den Gefechtsständen der Luftverteidigungsdivisionen, den Gefechtsständen der Fla-Raketen-Brigaden und den Gefechtsständen der Funktechnischen Batallione.

Man kann ARKONA als Teil des neu aufzubauenden umfassenden Informationssystems der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung mit bedienerfreundlicher Bildschirm Ein-u. Ausgabe sehen.
Halt ein System auf PC Basis.
Zu diesen neuen Eigenentwicklungen zählte u.a. das Luftlagedarstellungsystem MIDA- welches auch als ALMAS-3 bezeichnet wurde- jedoch mit dem sowjet. ALMAS System nicht gemein hatte.

Die Eigenentwicklung von ARKONA erfolgte durch Offiziere der LSK/LV als IT-Spezialisten und mit Studium an militärischen Offiziershochschulen oder Militärakademien .

Der Grad der Einführung in der LSK/LV hatte jedoch noch keinen umfassenden Status bis zum 02.10.1990 erreichen können.

Erst ab dem 03.10.1990 nahm die Bundesluftwaffe eine umfassende Einführung im Bereich der Luftwaffe Ost = 5. Luftwaffendivision vor.
Vor dem Hintergrund, dass die Bundeswehr/Luftwaffe kein sowjetisches Gerät betreiben wollte bzw. konnte , wurde bereits im September 1990 die umfassende Einführung von NVA Eigenentwicklungen wie MIDA und ARKONA verfügt.
Unter diesen Bedingungen war die bisherige Darstellung und Gefechtsführung mit sowjetischen Gerät nicht weiter geführt.
Sämtliche in die zeitweilige Struktur der Bundeswehr Ost weiter verwendeten Verbände bzw. zur Übernahme in die Bundeswehrvorgesehenen Verbände wurden daher mit dem System ARKONA augestattet.
Dieses führte dazu, das dieses System ARKONA erstmals in seiner Geschichte durch die Luftwaffe als Element der Gefechtslagedarstellung und Waffensystemführung vom Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 Fürstenwalde ( früher ZGS LSK/LV) über die Gefechtsstände der 4 Radarführungsabteilungen = CRC ( früher GS Funktechnisches Batallion ) bis zu den Sensoren der Radarführungskompanien ( früher Funktechnische Kompanie) sowie den 2 FlaRak-Geschwadern und dem JG Laage zum Einsatz kam.
Was die NVA nicht schaffte, vollzog dann die Luftwaffe.

Das System ARKONA wurde als solches dauerhaft in die Bundeswehr übernommen und vollzog seinen Einsatz auch in den alten Bundesländern im Rahmen der Gefechtsdurchführung der CRC ( sowohl stationär als auch verlegefähig).

Durch die Bundeswehr wurde ARKONA ( Ost) zum System FüWES (West) umgeformt und war seitdem in der Organisationsstruktur der Luftwaffe einbezogen..
Zuletzt bis in die Struktur der Einsatzführungsbereiche ( EFB).

Die Luftwaffe ermöglichte im Gegensatz zur NVA jedoch auch die Nutzung dieses Systems durch Drittnutzer ( BOS) und stand u.a. in der Führungsstelle des Bundesamtes f. Katastrophen u. Bevölkerungsschutz.
Dieser Einsatz bedarf dann jedoch der Zustimmung des zuständigen Einsatzleiters.

Im Dezember 2010 erfolgte die Schließung des CRC Brockzetel und damit schloß das letzte ARKONA CRC.
Seitdem liegt die Nutzung von ARKONA/FüWES auf Eis und das Gerät wurde einsatzfähig eingelagert.

Einige Daten:
  • max. Zielobergrenze der zu bearbeitenden Flugziele: 3000 Flugziele/Tracks
  • Direktanbindung von Radarstationen/Sensoren: max. 255 möglich.
  • Empfang von Radardaten aus dem militärischen Radardatennetz SOWIE aus dem zivilen Radardatennetz der BFS möglich.
  • Übertragungsmedien: normale Datenleitung.
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