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- das Fernmeldenetz Ost ( LSK/LV) -- Teil 2
 
 
 



  Die vorgefundenen Netzverbunde stellten die Fernmelder vor selbst gemachten schwierigen Aufgaben. Mussten diese doch zunächst endwirrt ( man hätte auch mal fragen können) und dann auf angeblich allseits vorhandene Abhöreinrichtungen überprüft weden. Es ist nur nicht bekannt, das überhaupt welche gefunden wurden, außer den strukturmäßigen Anlagen aus der Aufgabenerfüllung das SAS-und Chiffrierdienstes.
Aus Ost Sicht, haben es sich die Fernmelder West selbst schwer gemacht. Mangelndes Vertrauen in Ost Redlichkeit und überzogene Vorstellungen über Macht und Abhörmentalität des MfS.

Als Steuer - und Verbindungsorgan zu den höheren Kommandobehörden der Lw wurde die Abteilung A6 der 5. LwDiv immer mehr in Anspruch genommen.
Ausführende Einrichtung zur Herstellung von Richtfunkverbindungen Ost, wurde das Nachrichtenregiment-14- folgend als Fernmeldeabteilung 14 tätig.

Umstrukturierungen, Entflechtungen und personelle Umwälzungen bereiten sowohl der Telekom als auch dem Kdo LSK/LV bzw. 5. LwDiv große Probleme.
Da es nicht nur in dem künftigen 5. LwDiv, sondern auch in der Telekom Mode wurde, übernommene personelle Strukturen zu zerstören und personelle Umbesetzungen vorzunehmen, waren plötzlich notwendige Kontakte z.Bsp. in der Schaltorganisation nicht mehr gegeben. Somit war dieses Probleme hausgemacht- auch in der Zeit des Vorbereitungsstabes 5. LwDiv..
Im Kdo LSK/LV war das Glück des Vorhandensein an kundigem Personal-- aber die durften bzw. sollten eigentlich im Netz nichts mehr Wirken-- da wurde dann in der Regionalen Überwachungszentrale des NR-14 neues Personal für Aufgaben beauftragt, zu deren Erfüllung man jedoch Alt-Kenntnisse des LSK/LV Netzes benötigte und dieses Personal jedoch nicht hatte... auch waren die Schaltbefehlsstellen in den Luftverteidigungsdivisionen auf einmal nicht mehr vorhanden und jene hatten nun das Netz Nachrichtenverbindungen der LVD ja mal organisiert. Also mussten sich andere Personen dort erst einmal einarbeiten. Die Schaltstellen in der Fernmeldeämtern oder auf Post- Bezirksebene waren nicht mehr vorhanden- in den neu gebildeten Fernmeldekommandaturen gab es insgesamt auch nur 2 Bearbeiter mit Alt-Kenntnissen. Im Postministerium gab es nur noch 1 Mitarbeiterin die unsere NVA Strukturen und Arbeitsweisen kannte. Insoweit wären mit etwas mehr Fingerspitzengefühl ohne Personalchaos viele viele Probleme erspart geblieben.

Auch dort hätte sich die befristete Weiterführung alter Verfahren bewährt.

Soviel auch mal eine nachträglicher kritischer Sicht Ost - jedoch waren viele damaligen Fehlentscheidungen auch verständlich. Denn es gab keine Erfahrungswerte in der Übernahme einer einst feindlichen Armee bzw. Staates.

Durch das Fernmelderegiment 11 wurde per 02.10.1990 im Kdo Eggersdorf eine Funkstelle mit einem Funkfernschreibtrupp 400 Watt eingerichtet und personell besetzt.
Diese Maßnahme wurde notwendig , wegen des bis dato nicht sicherheitsgeprüften Fernmeldepersonal Ost und der Notwendigkeit gesicherter Verbindungen zur höheren Kommandobehörde.
Als erste Übermittlungstechnik des Lw-Standard wurden Bildschreiber zur Übertragung von Dokumenten im Kommando Eggersdorf aufgestellt. Jedoch konnte diese aus den benannten Gründen der Sicherheit auch nur im offenen Regime betrieben werden. 1991 erfolgte dann der Einsatz der Bildschreiber im Kryptoverfahren unter befristeter Einführung von Bediener-Personal West. Lange Zeit waren dann die Bildschreiber das einzige Krypto Übertragungsverfahren der Lw Ost.

Außerhalb der Luftwaffe wurden gemäß Bundeswehrstruktur ab 1991 Fernmeldedienstgruppen aufgebaut und das Personal in der Fernsprechvermittlung Eggersdorf an die Standortverwaltung abgegeben.

Durch die Fernmeldedienstgruppen wurden dann die Objektvermittlungsstelle und das Standort-Kabelnetz betrieben.

Auf der Richtfunkachse wurde nach entsprechender Reduzierung der Fernmeldeverbindungen der Gerätesatz RVG-961 außer Betrieb genommen.
Bis zur Einrüstung mit FM 1200 aus West-Technik erfolgte die Sicherstellung mit Richtfunkverbindungen komplett über 2x FM 24/400 Stecken zwischen den Richtfunkbetriebsstellen.

Aussagen von EX- NR-14 Angehörigen über eine plötzliche Komplettabschaltung der Richtfunkachse im Jahr 1991 treffen nicht zu. Es erfolgte lediglich eine technische und kapazitive Anpassung an eine sich bildende Struktur der Luftwaffe. Mit Einführung neuer Technik konnten dann die Richtfunkbetriebsstellen auch als unbemannte Relaisstellen betrieben werden.