Hauptseite
 

- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- Jagdbombergeschwader 31/37 ( JBG-31/37)-
 
 
 



         
  Im Jahre 1971 begann in Umsetzung einer Forderung des VOK die Formierung von Frontfliegerkräften der NVA.

Auf dem Flugplatz Drewitz begann ab 01. Oktober 1971 die Formierung des Jagdbombergeschwaders 31 ( JBG-31) aus der IV. Staffel des JG-7 .
Diese IV.Staffel wurde dazu extra zur Formierung des JBG aus Teilen der I.; II. und III. Staffel des JG-7 aufgestellt.
Geflogen wurde im JBG zunächst auf Flugzeugen Typ MiG-17F, die in den Jagdfliegergeschwadern infolge Umrüstung auf MiG-21 frei wurden.

Aus der JBS-31 wurde zunächst das JBG-31 mir 2 Jagdbomberstaffeln formiert.
Ende 1974 folgte die Aufklärungsfliegerstaffel-31 Preschen, die ( operativ) als 3. Staffel des JBG-31 handelte.

Das JBG-31 war dem Kommandeur der 1. LVD unterstellt.

Im Jahre 1972 konnte die Herstellung der Gefechtsbereitschaft des Geschwaders erreicht werden. Zunächst verblieb das JBG-31 in der Reserve des Kdr 1. LVD.
Die erste Truppenübung mit Teilnahme des JBG-31 konnte im Sommer 1972 absolviert werden.

Am 01.03.1973 folgte die Verleihung der Truppenfahne an das Geschwader.

Im Jahre 1973 verlegte das JBG-31 für 45 Tage zu Übungszwecken zum Flugplatz der GSSD Tutow/ Demmin.
Vom 30.04.1973 bis 14.06.1973 verlegte das Geschwader von Drewitz zum russ. Flugplatz Tutow im Norden der DDR.
Danach wurde das JBG-31 in die Truppen der Vereinten Streitkräfte integriert.

Eine III. Staffel des JBG-31 wurde zum 5.10.1973 aus Teilen der I. und der II. JBS aufgestellt.

Wegen Baumaßnahmen auf dem Flugplatz Drewitz verlegte das JBG-31 im Jahre 1976 für 11 Monate ( 20.01. - 30.11.) zum Flugplatz Garz / Usedom.
Nachfolgend verlegte nochmals das komplette Geschwader vom 17.07.1978 bis 08.09.1978 zum Flugplatz Dresden-Klotzsche.
Die letzte große Verlegung wegen Baumaßnahme war vom 13.01.1986 bis 22.11.1986 zum Flugplatz Marxwalde.

Der Ehrenname " Klement Gottwald" wurde dem Geschwader am 06.10.1976 verliehen.

Auf Grund der Anschaffung von Jagdbomber MiG-23 BN begann ab April 1979 die Umschulung der Piloten und ab Mai 1979 die Umrüstung auf MiG-23BN und MiG-23UB..
Im Oktober 1980 endete die Umschulung auf MiG-23.
Mit der Umrüstung wurden 18 Flugzeuge MiG-23BN und 3 Flugzeuge MiG-23UB eingeführt und lediglich die I. und II. JBS damit umgerüstet.
Die Umrüstung enndete mit Außerdienststellung der bisherigen MiG-17F und MiG-15 UTI zum 28.12.1984.

Andere Angaben, wonach die Aufstellung der 3. Staffel entfliel, treffen nicht zu.
Die vormalige 3. Staffel des JBG-31/37 mit MiG-17 wurde ja ausgegliedert und zur Aufstellung des JBG-77 in Laage genutzt.

Zur Vorbereitung der Ausstattung der III.Staffel mit Jagdbombern SU-22 begann ab 02.07.1984 die Umschulung von Piloten der III. Staffel auf SU-22.

   
  Zum 01.12.1981 erfolgte die Umbenennung in JBG-37 mit nachfolgender Unterstellung am 01.12.1982 zum neu gebildeten Führungsorgan der Front-und Armeefliegerkräfte in Eggersdorf/Strausberg ( FOFAFK).
Gleichzeitig änderte zum 01.12.81 das FTB-31 seine takt. Bezeichnung auf FTB-37 und zum 01.12.1981 erfolgte die Neuaufstellung des Nachrichten-u. Flugsicherungsbataillon-37 ( NFB-37).

1984 wurde das FO FAFK in Führungsorgan Front-und Militärtransportfliegerkräfte ( FO FMTFK) umbenannt.

Das NFB-37 übernahm nach Verlegung des JG-1 von Platz Cottbus zum Platz Holzdorf in Striesow die FuTK Stellung und richtete dort die FuTK-37 nebst einer Fliegerleitstelle für das JBG-37 ein.

Zum 01.11.1984 wurde die III. Staffel aus dem Geschwader herausgelöst und zum Flugplatz Laage verlegt. Dort wurde aus der III. Staffel des JBG-37 das neue JBG-77 formiert.

Einsatz:
Im Kriegs-und Verteidigungszustand wäre das JBG-31/37 aus der NVA herausgelöst und dem sowjetischen Befehl des Chef Frontfliegerkräfte der 1. Front (GSSD) unterstellt worden.
Damit verbunden war bis 1988 auch die direkte Übergabe des JBG-37 an einen sowjetischen Kommandeur.!

Immer wieder tauchen Spekulationen auf, dass NVA Jagdbomber hätten mit Atomwaffen ausgestattet werden können und deren Abwurf wäre bei Trainingsflügen auch geprobt worden.
Klare Aussage dazu: Die NVA Einheiten hatten keinen Atomwaffeneinsatz- alle NVA Einheiten mit möglichen Atomwaffeneinsatz wie das JBG-37 wären im Verteidigungszustand KEINE NVA Einheiten mehr gewesen sondern in sowjetischen Strukturen und unter sowjetischen Befehl gestellt worden.
Damit waren es dann KEINE NVA Einheiten im Krieg- auch wenn in den Maschinen DDR-Piloten saßen !
Somit hatten NVA Einheiten KEINEN Antomwaffeneinsatz und keinen Zugriff auf Atomwaffen.!

Als über lange Zeit einziges Jagdbombergeschwader der NVA hatte das JBG-31/37 umfangreiche Aufgaben.
Fast alle Manövereinsätze waren von fremdem Flugplätzen zu absolvieren. Dies zeigt im vorab ein kommende Verlegung des Geschwader im Verteidigungszustand und damit ein nutzungsfreier Flugplatz für neue russ. Geschwader der 2 nachrückenden russ. Luftarmeen.
An Aufgaben kristallisierte sich heraus:
1971 bis 1973:
Aufstellung und Training. Teilnahme an Truppenübungen zur Unterstützung der Landstreitkräfte.

1973 bis 1984:
Einsatz der 1. Staffel Im Verantwortungsbereich Südraum DDR vom Flugplatz Stendal im Zusammenwirken mit GSSD Jagdbombern oder separat vom Flugplatz Alteno oder Holzdorf zur Unterstützung der 3. Armee (NVA).
Einsatz der 2. Staffel im Verantwortungsbereich Ostsee im Zusammenwirken mit der Volksmarine von den Flugplätzen Groß Mohrdorf oder Garz/Usedom zur Unterstützung 3. Flotte (NVA) der VOF.
Einsatz der 3. Staffel im Verantwortungsbereich Nordraum DDR im Zusammenwirken mit 5. Armee NVA von Flugplätzen Trollenhagen oder Karlshagen zur Untersützung 5. Armegruppe/5. Armee (NVA).
Bei Einsätzen im Mittelraum der DDR ( Berliner Großraum) kam es zur Nutzung der Flugplätze Müncheberg und den russ. Flugplatz Finow.

Bei dieser Strukturierung auch nicht verwunderlich, die Nutzung der 3. Staffel zur Aufstellung JBG-77 in Laage- da das Einsatzbereich zur Luftunterstützung der 5. Armee beibehalten wurde.

Bei Übungen erfolgte das Training für Kernwaffeneinsatz auch vor der Küste Usedoms im Rahmen schiessen auf Seeziele und Angriff auf eine Marinebasis.
Genau jene Aufgaben, die später dem MFG-28 zukommen sollten.

1984 bis 1990:
Mit Aufstellung des JBG-77 übernahm dieses die Aufgaben für Luftunterstützung der 5. Armee (NVA) und der Volksmarine ( mit Aufstellung MFG-28 dann dises für VM/VOF).
Damit konnte das JBG-37 mit seinen 2 Staffeln vollumfänglich zur Luftunterstützung der 3. Armee (NVA) eingesetzt werden.
Im neuen Einsatzszenario ab 1.12.1984 war bei Auslösung Gefechtsbereitschaft Kriegsgefahr die Verlegung von Drewitz zum GSSD-Flugplatz Finsterwalde vorgesehen und dort Eingliederung in die Strukturen der Frontfliegerkräfte der 1. Westfront.
Weitere Stationierung und Einsatzplanung war nur dem Oberkommandierenden der Front bekannt.

Noch eine Anmerkung zur Unterstellung des JBG-31/37 zum Oberkommandierenden der Front-- speziell Befehlshaber der Frontfliegerkräfte --:
Diese Unterstellung war für den Einsatz.
In der Führungsstelle der 16. Luftarmee/ Luftstreitkräfte der Front wäre eine operative Gruppe der LSK/LV NVA tätig gewesen ( auch bestehend aus Offz. des FO FMTFK) die sowohl die umgesetzte Einsatzleitung zu ihrem Verband zu organisieren hatten als auch deren Versorgung/ Auffüllung und Instandsetzung.

Das JBG-37 verfügte 1987 über eine Stärke von:
197 Offizieren
74 Fähnrichen
34 Berufsunteroffizieren
212 Unteroffiziere auf Zeit
201 Soldaten im Grundwehrdienst
81 Reservisten
---------------------------------
798 Gesamtstärke
Hinzu kamen etwa 100 Zivilbedienstete.

Im Rahmen Training des Zusammenwirkens erfolgte ein jährlicher Staffelaustausch mit dem JBG-28 in CASLAV / CSSR und dem JBG-15 der poln. Streitkräfte.

Anfang 1990 konnten sich die Verbände/Regimenter/Einheiten zur verbesserten Identifikation eigene Logos/Verbandswappen erarbeiten.
Bereits im Juni 1990 wurde diese Weisung mit Blick auf die anstehende Übernahme durch die BRD wieder aufgehoben.
Für das JBG-37 gab es mehrere Entwürfe durch Major. A. Herles.
Es kam jedoch zu keiner Auswahl mehr.
Hier an der Seite einer der Entwürfe für JBG-37. Mit den besten Aussichten..

Es gibt Spekulationen über Nachfolgemodelle der MiG-23BN. Der Typ Su-25 wäre es nicht geworden.
Vorgesehen war der Ersatz durch Jagdbomber MiG-25 in der Periode 1991 bis 2000.

Die umfängliche Ausstattung des NFB-37 mit Funkmeßtechnik ( 6x RBS und 4x PRW ) sowie mit Funktechnik ( 2x Funkstation mobil) ermöglichste den eigenständigen Einsatz der beiden Jagdbomberstaffeln.

Mit Aufstellung der Aufklärungsfliegerstaffel-31 im Jahre 1974 agierte diese immer als Staffel des JBG-31/37 und wurde bis zur Unterstellung der AFS-31 als TAFS-47 zum FOFMTFK durch den Kommandeur des JBG-31/37 geführt.

Im Zuge der Vereinigung beider deutscher Staaten war am 25.09.1990 der letzte Flugtag des JBG und per 31.12.1990 war das Geschwader aufgelöst.

Allg. Daten:
Tarnname : Zauberflöte
Tarnname Gefechtsstand: Torez
Tarnname Fliegertechnisches Batallion-37 ( FTB-37): Brettspiel
Tarnname Nachrichten/Flugsicherungbatallion-37 ( NFB-37): Gasthof
Tarnname FuTK-37 Striesow: Gasthof 71
Postfach: 94415, 7521 Drewitz
Amt: Peitz 290
S1- Fernsprech: 9431-88
Fernsprech Stabsnetz LSK/LV: 9446-63-88
S1-Fernschreib: 949-480


Zum Ende 80ger Jahre wurde für den Flugplatz Drewitz eine Flugplatzbasis mit der Bezeichnung Flugplatzbasis-57 gebildet.
Diese Flugplatzbasis umfasste Teile des FTB-37 und NFB-37, die bei möglicher Verlegung auf dem Platz verbleiben und dessen Weiterbetrieb auch für andere fliegende Verbände sicherte.
Tarnname Flugplatzbasis-57 : Badeort

Da die FuTK Striesow als Fliegerleitstelle für den Platz fungierte, wurde die Fliegerleitstelle= Teile Flugplatzbasis-57.
Die FuTK Striesow war fernmeldetechnisch autark:
S1- Fernsprech: 94495p
S1-Fernschreib: 949-376
Tarnname: Beerenstrauch

Die Tarnbezeichnung für JBG-37 in sowjetischer Unterstellung: Torez.

In den Perspektivplanungen des Kdo LSK/LV war eine Umrüstung des Geschwaders von MiG-23 auf modernere Flugzeuge vorgesehen.
Diese Modernisierung lief jedoch nicht auf Su-25K hinaus- wie bei anderen Webinhalten behauptet wird.

Kommandeure des Geschwaders:
  • von 1971 bis 1973.... Oberst K.-J. Baarß - später Generalleutnant und Hauptinspekteur der NVA im MfNV.
  • von 1973 bis 1977.... Oberst G. Schumann.
  • von 1977 bis 1984.... Oberst M. Jänichen - wurde 1984 Kdr des JBG-77 Laage.
  • von 1984 bis 1990.... Oberst J. Hoffmann.

    Stabschef des Geschwaders:
  • von 1971 bis 1978.... Oberstleutnant S. Oswald
  • von 1978 bis 1983.... Major W.-D. Hotho -- wechselte dann zum Stab FOFMTFK nach Strausberg als Oberstleutnant.
  • von 1983 bis 1988.... Oberstleutnant B. Angermann -- wechselte dann zum Stab FO FMTFK nach Strausberg
  • von 1988 bis 1990.... Oberstleutnant D. Höfer.

    Für Fragen und Anregungen zum JBG-31/37 stehen wir Ihnen gerne über das LSK/LV-Forum zur Verfügung.
  •