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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
--der Gerätesatz RT-415/417--
 
 
 
  „ Die Richtfunkstation RT-415/417 wurde ursprünglich für den mobilen Einsatz auf Richtfunktrupp mit Basisfahrzeug LO 1800 Koffer entwickelt.
Jedoch erlangte dieser Gerätesatz auch im stationären Bereich eine immer größere Bedeutung zur Sicherstellung von Richtfunkverbindungen zwischen unterschiedlichen Nachrichtenzentralen.
Im mobilen Einsatzbereich erfolgte die Nutzung zur Sicherstellung von Richtfunkverbindungen kleiner Kanalzahl von 4 bis 8 Fernsprechkanälen.
In großem Umfang erfolgte der Einsatz im stationären Bereich mit gleicher Prämisse- jedoch konnten ab Ende der 70ger Jahre/Anfang der 80ger Jahre auch Primärgruppen ( Kanalbündel) mit 12 oder 24 Fernsprechkanälen im Ergebnis von Neuerervorschlägen aus der Richtfunkachse des NBA LSK/LV übertragen werden.

Waren davor die sowjetischen Richtfunkgeräte ( wie R-404) oder DDR-Richtfunkgeräte ( wie RVG-924/934) noch Röhrenbestückt, konnte der neue Gerätesatz bereits auf Halbleiterbasis arbeiten.

Diese Richtfunkgerätesätze/Richtfunkstationen fanden Anwendung in allen Teilstreitkräften der NVA, dem Innenministerium/ Polizei, dem Ministerium für Staatssicherheit u.a..

In der mobilen Variante der NVA auf LO 1800 hatte der Richtfunktrupp eine Besatzung von 4 Mann-- 1 Truppführer ( Unteroffizier) und 2 Richtfunker und 1 Kraftfahrer ( Soldaten).
Für den Richtfunkbetriebsdienst wurde ein Regelwerk in der DV 040/0/007 festgeschrieben ( DV = Dienstvorschrift).

Der Gätesatz eines Richtfunktrupps bestand aus:
  • 2 Funkgeräte
  • 2 Multiplexgeräte.
  • 2 Frequenzfilter
  • 1 Überwachungseinrichtung für 6 Kriterien der Funkgeräte sowie AKKU-Ladezustand und Stromausfall.
  • 1 Stromversorgungsgerät
  • 2 Notstromaggregate
  • 2 Akkus für 16 Stunden Betrieb ohne Netzspannung
  • 1 Leistungsverstärker
  • 1 NF-Verteiler, auf dem die 4-8 Fernsprechkanäle ragierbar aufgelegt waren.
  • 3 Dipol-Antennen
  • 4 Feldfernsprecher FF-63
  • 1 Antennenanlage ( Mast) auf einem Einachs-Anhänger

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      Die Basisausstattung war das Richtfunkgerät RVG-950.
    Dieses war nur das Funkgerät und stand in der Geräteanordnung oben.
    An diesem Gerät konnten Richtfunkfrequenzen durch Tausch vorhandener Quarze bestimmt werden.
    In der stationären Variante war das RVG-950 oft ALLEIN im Einsatz- ohne dem speziellen Multiplexgerät- und zwar dann, wenn V12 oder V24 Betrieb angesagt war zur Übertragung von 12 oder 24 Fernsprechkanälen mit Einbindung der Geräte FB-301 oder FB-321 ( stationäre TF-Technik) im 4-Draht-Betrieb.
    In dieser Gerätekonstellation war dann kein RT 415/417 im Einsatz sondern nur RVG-950.

    Konfiguration RT-415:
    Die Konfiguration RT-415 war nach der Entwicklung des Gerätesatzes die Erstkonfiguration mit einen Funkgerät RVG-950 und einem Multiplexgerät mit einem Grundkanal ( GK- als Dienstkanal der Trupps) sowie 4 Fernsprechkanäle ( Kanal 1- 4) für andere Nutzer.
    Nur in dieser Konfiguration sprach man von RT-415.

    Konfiguration RT-417:
    Die Konfiguration RT-417 war eine Weiterentwicklung der RT-415.
    Diese Konfiguration ermöglichte die Übertragung von 8 Fernsprechkanälen durch eine Geräteanordnung Funkgerät RVG-950 und Multiplexgerät mit Grundkanal und Kanäle 1-4 sowie der Erweiterung um ein Gerät TTF-4 ( 4 Fernsprechkanäle) mit den dann Kanälen 5-8.
    Nur in dieser Gerätekonfiguration sprach man von RT-417.

    Konfiguration RT-415/417:
    Da die Richtfunktrupps auf LO 1800 nachfolgend spezialisiert wurden durch Aufnahme 2x TTF-4 auf dem Trupp , konnte damit sowohl die Varinante mit 4 Kanälen- als auch die Variante mit 8 Kanälen betrieben werden.
    Ab diesem Zeitpunkt nannte man die Trupps RT-415/417.

    Technische Daten:
  • Anzahl der Fernsprechkanäle: 1 GK sowie 4-8 geträgerte Kanäle
  • Fequenzbereich Richtfunk: 280 - 328,5 MHz
  • Anzahl der Richtfunkkanäle: 98 ( entsprechende Quarze wurden mitgeführt)
  • Zwischenfrequenzen : 1,7 MHz bzw. wahlweise 35,25 MHz
  • Modulationsart: Frequenzmodulation FM
  • Pilotsignalfrequenz zur Überwachung: 22 KHz
  • Sendeleistung 0,8 Watt ( 5 Watt mit Leistungsverstärker)
  • Reichweite bis zur nächsten Station: 50 km - LOS frei
  • Antennenmasthöhe: max. 20 Meter
  • Antennenpolarisation: vertikal oder horizontal.





    entfalteter Antennemast

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