Hauptseite
 

- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- Wohnungsdienstanschlüsse und Wohnungsanschlüsse-
 
 
 
         
  Zur Sicherung der ständigen Erreichbarkeit bestimmter Personen der Führung-und Leitung war eine Nomenklatur für berechtigte Personen zur Nutzung von Wohnungsdienstanschlüsse ( WDA) daheim - benannt.

Die Bereitstellung eines Wohnungsdienstanschlusses erfolgte kostenfrei. Diese WDA waren auch zum Führen von Gesprächen im Stabsnetz oder Sondernetz S1 berechtigt.
Wenn der Nutzer des Wohnungsdienstanschlusses eine Amtsberechtigung beantragte und erhielt, wurde dafür eine pauschale Gebühr von 9 Mark pro Monat erhoben.

WDA Nutzer des Kdo LSK/LV konnten mit dem Amt "0" jedoch nur im Ortsnetz Strausberg und Zone 1 (bis Berlin ) telefonieren- Ferngespräche mussten bei der Vermittlung angemeldet und separat bezahlt werden.
Einen bestimmten Personenkreis war aus der Nomenklatur des Chef des Hauptstabes eine 31ger Rufnummer daheim zugewiesen. Diese Rufnummer hatten im Kdo LSK/LV die Berechtigung zum Berliner Amt und konnten damit dann auch Ferngespräche im öffentlichen Telefonnetz führen.

Da eine öffentliche Telefonversorgung durch die Deutsche Post kaum gegeben war-- wurden Anfang der 80ger Jahre Wohnungsanschlüsse vergeben. Durch die Vielzahl der in Strausberg durch die Hauptnachrichtenzentrale und der Kommandonachrichtenzentrale des NBA bereitgestellten Wohnungsanschlüsse, wurde ein nicht unerheblicher Anteil an Versorgung mit Telefonanschlüssen für die Bevölkerung Strausbergs geleistet.

Unter Wohnungsanschlüsse waren Telefonanschlüsse der Kommandonachrichzentrale für bestimmte Nutzer daheim zu verstehen- die keine Berechtigung für einen Wohnungsdienstanschluss hatten.
Auf Grund von Alarmierungsmaßnahmen oder ähnlichem, konnte somit auch Offizieren des Kdo LSK/LV und des FO FMTFK ein Diensttelefon zur Verfügung gestellt werden. Der Antrag auf Schaltung war dienstlich durch den jeweiligen Vorgesetzten zu begründen. Die Kosten eines Wohnungsanschlüsses musste der Nutzer selbst tragen. Das waren 15 Mark pro Monat für einen Telefonanschluss ohne Amtsberechtigung ( mithin die Mietkosten für die Postmietleitung vom Objekt zur Wohnung) - aber wer wollte schon ohne Amt- und mit Amtsberechtigung waren monatlich 24 Mark zu zahlen.

Die Masse der dann bestätigten Wohnungsanschlüsse und insbesondere die Amtsberechtigung sprengte dann den Rahmen der verfügbaren Einwahlen zum Objekt ( Strausberg 53xx) bzw. der Amtsleitungen für die Amtsberechtigung "0". Und so konnte manch einer Abends oder am WE schon mal eine Stunde ununterbrochen die NULL wählen ( laufend besetzt) um auch einmal in den Genuss eines Amtsgespräches zu kommen. Beschwerden der Nutzer waren dann die Folge-- jedoch ging der Schuss meistens nach hinten los-- denn es wurde dann regelmäßig die Reduzierung der Amtsberechtigungen angeordnet- da eine Erweiterung der Wahl-Kapazitäten technisch einfach nicht mehr möglich war.

Problematisch war bei dieser Anzahl an Anschlüssen auch die Bereitstellung von Stromwegen (Miet-Leitungen) der Deutschen Post von der Nachrichtenzentrale zu den Wohnungen der Armeeangehörigen.
Um mehr Wohnungen versorgen zu können, wurden oft sogenannte Zweieranschlüsse ( 2 Rufnummern über eine gemeinsame Leitung) geschaltet. In der Vermittlungsstelle des Kdo LSK/LV standen dazu die Rufnummern des 25. und 26. Hundert ( Rufnummern 2500-2599 und 2600 - 2699) zur Verfügung.
Nachteil:
Die Nutzer dieser Zweieranschlüsse konnten nicht gleichzeitig telefonieren und sich auch nicht gegenseitig anrufen. Die bei Einrichtung der Wohnungsanschlüsse mit zu installierende GUM ( Gemeinschafts-Umschalter) gab die für beide Rufnummern bestehende Leitung nur für einen Gesprächs-Nutzer jeweils frei. Der andere Nutzer musste dann ggf. warten bis zum Gesprächsende seines "Mit"-Nutzers. Bereits mit Vergabe der Wohnungsanschlüsse wurden die Nutzer auf diese ggf. auftretende Einschränkung hingewiesen.
Auch war es nicht möglich, den einen Nutzer eine Amtsberechtigung "0" zu geben und dem anderen nicht. Dieses ging immer nur für beide Rufnummern im Part und führte Gelegentlich zu Reibereien, weil ein Nutzer das Amt haben wollte und dafür 9 Mark Monatspauschale zahlte und der andere Nutzer halt diese 9 Mark nicht aufbringen wollte.
Zweieranschlüsse wurden immer im Part geschalten, dass heisst 2500 mit 2600 und 2599 mit 2699. Daher wurden diese Zweier auch mit 25/2600 usw. vergeben.
   
  Liste der WohnungsdienstanschlüsseWDA


   
  Jedoch war das MfNV gemeinsam mit der Deutschen Post auch bestrebt das öffentliche Telefonnetz auszubauen. So wurde z.Bsp. für das Neubaugebiet Otto-Grotewohl-Ring in Strausberg vom MfNV der Deutschen Post ein mobiler ATZ-Container zur Verfügung gestellt-- von dem die Deutscbe Post dann postalische Rufnummer für das Wohngebiet bereit stellte. Nutzer waren dann nicht nur Armeeangehörige - sondern auch Bürger außerhalb der Armee.