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Gemeinsamer Gefechtsstand LSK/LV der GSSD/WGT --
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Die sowjetischen Truppen in der DDR - Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland
( GSSD) - später umbenannt in Westgruppe der Truppen ( WGT)- hatten in ihren Reihen auch Truppen der Luftstreitkräfte in Form der 16. Luftarmee und Truppen
der Luftverteidigung. Als erste Streitkraft führte die GSSD auf dem Territorium der DDR ein Diensthabendes System ( DHS) der Luftverteidigung ein. Dieses DHS wurde nachfolgend im Wege der Staaten des Warschauer Vertrages auf alle Pakt-Streitkräfte eingeführt. Zentrale Führungspunkte dieses Gefechtssystems war der Zentrale Gefechtsstand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung in Moskau und ihm nachgeordnet der Hauptgefechtsstand der Luftverteidigung der Westrichtung ( kurz: HGS West) bei Minsk. Im Rahmen der Schaffung von Führungsstellen , hier Gefechtsstände genannt, wurden auch für die GSSD in der DDR derartige Gefechtsstände geschaffen. Der Stab der 16. Luftarmee GSSD hatte nach Kriegsende in Wünsdorf ein separates Areal zugewiesen bekommen- dort waren Wohn-und Diensträume geschaffen worden. Umgangssprachlich das " Fliegerstädtchen" genannt. Dieses Areal war zuvor Teil des ehemaligen Truppenlagers der Wehrmacht in Wünsdorf und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptquartier des Oberkommandos der GSSD Wünsdorf. Im Südteil des Truppenlagers in unmittelbarer Nähe zur jetzigen Bundesstrasse 96 wurden Kasernengebäude für den Stab der 16. Luftarmee hergerichtet. Ein Gebäude wurde als Gefechtsstand der 16. Luftarmee zur Einsatzführung der Jagdflieger und Fliegerkräfte eingerichtet. Zu diesem Zwecke wurde dieses Gebäude- ähnlich wie beim ZGS LSK/LV NVA in Eggersdorf- teilentkernt und zentral ein Führungssaal über 2 Ebenen eingerichtet. Mit steigender Wichtigkeit der Kräfte der Luftverteidigung erfolgte die Zuordnung eines weiteren Gebäudes als Gefechtsstand der Luftverteidigung. Dort wurden die Luftlagemeldungen der Radarstationen gesammelt, erfasst, ausgewertet und auf riesigen Plexiglaswänden mit den Grenzumrissen Deutschlands u. Europas dargestellt. Zu Beginn erfolgte auch bei der GSSD die Übermittlung der Luftlagedaten mündlich via Sprechleitung, Koordinaten-Funk und/oder Koordinatenfernschreib zum Gefechtsstand. Hier konzentrierte sich bereits Ende der 50ger Jahre die Führung des Gesamtsystems der Luftverteidigung auf dem Territorium der DDR. Diese beiden Gefechtsstände waren quasi bis zur Auflösung der DDR im Jahre 1990 der zentrale Punkt sämtlicher Entscheidungen über Bewegungen von Luftfahrzeugen im Luftraum der DDR oder zur Bekämpfung oder Behandlung von Luftraumverletzungen. Selbst der Zentrale Gefechtsstand ( ZGS) der LSK/LV NVA war diesen Gefechtsständen nachgeordnet und hatte nach deren Vorgaben zu Wirken.. In den 70-ger Jahren wurde die Vereinigte Hauptzentrale ( VHZ) als Gemeinschafts- Flugkoordinierungszentrale der 16. Luftarmee und der LSK/LV NVA gebildet und erhielt ein drittes Gebäude als Führungsstelle. Alle drei Gebäude erhielten in der 1. Etage Übergänge als Verbindung der Führungsstellen untereinander. alte Gefechtsstandsanordnung Im Zuge der Modernisierung der Auswertungs-und Führungsmittel in den Luftstreitkräften und in der Luftverteidigung wurden in den Truppen der GSSD und der NVA Automatisierte Führungs-und Leitsysteme ( AFLS) eingeführt. Eine Ebene war zum Beispiel das AFLS " Wosduch" ( kurz: WP) für die Radarkräfte und Jagdfliegerkräfte. Dieses AFLS arbeitete in der NVA von der Radarstation über das vorgesetzte Funktechnische Batallion ( Gefechtsstand FuTB) bis zu den Gefechtsständen der Luftverteidigungsdivisionen ( LVD). Damit war eine sofortige zeitnahe Darstellung der Luftlageinformationen bis zur Entscheidungsebene der LVD gegeben. Zur weiteren Erhöhung der Führungssicherheit erfolgte Ende der 70ger Jahre in den LSK/LV die Einführung AFLS "ALMAS" auf der Ebene LVD zum ZGS LSK/LV. Die Gefechtsstände der 1. und 3. LVD NVA in Kolkwitz und Cölpin erhielten Einrüstungen des Systems "ALMAS-3" für Übertragungen zum ZGS LSK/LV. Der ZGS LSK/LV NVA war bis 1978 noch oberirdisch in der Kaserne des Kommando LSK/LV in Eggersdorf/Strausberg untergebracht. Für das neue AFLS "ALMAS" erfolgte eine Einrüstung im neuen unterirdischen und verbunkerten ZGS LSK/LV NVA in Fürstenwalde mit "ALMAS-2". Damit konnten die Luftlagedarstellung unmittelbar bis zum ZGS erfolgten und dort per Bildschirm wiedergegeben werden- anders herum konnte der ZGS im AFLS ALMAS zeitnah Zielzuweisungen vornehmen und Kampfeinsätze anordnen. Inbetriebsetzung 1978. Nur die GSSD arbeitete noch herkömmlich. Das AFLS WP arbeitete dort nur bis zur Ebene Funktechnische Brigade und Jagdfliegerdivision. Die Notwendigkeit einer modernen Ausstattung der GSSD mit automatisierten Führungs-und Leitsystemen der Luftraumaufklärung und Gefechtsführung ( ALMAS) führte letztendlich zum Bau eines Geschützten Gefechtsstandes der sowjetischen Luftstreitkräfte und Luftverteidigung auf dem Territorium der DDR im Militärareal von Wünsdorf. Die Bunkeranlage entstand in den Jahren 1983-85. Diese Bunkeranlage war der gemeinsame Gefechtsstand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der GSSD. Errichtet wurde die Bunkeranlage aus 3 oberirdischen Flugzeug-Sheltern vom Typ UK-20. Deren Errichtung erfolgte in Schalenbauweise. Jeder Shelter war ca. 60 Meter lang und 13 Meter Breit. Die Shelter wurden 2-etatig eingerichtet durch Einbau einer armierten Zwischendecke. Als Verbindungsteil zu den 3 Sheltern wurde ein zentraler Bauteil als Zugangs-und Verbindungsgang errichtet. Da diese Shelter an sich an den Enden offen sind- erfolgte hier der Verschluss der Enden durch Betonwände. Über die Erdabdeckung der Shelter wurde eine 0,6 cm starke auskrqagende Zerschellschicht eingebracht, die dann wieder durch eine beflanzte Erdabdeckung getarnt war. Damit konnte eine ausreichende Tarnung gegen Luftaufklärung hergestellt werden. Die Stärke der dort im 24-Stunden Dienst tätigen Besatzung lag pro Schicht bei etwa 60 Armeeangehörigen, die in unterschiedlichen Gefechtsabschnitten tätig waren. Dort auch tätig waren Angehörige der LSK/LV NVA als operative Gruppe des Zusammenwirkens. Sie stellten das Bindeglied zum ZGS LSK/LV NVA her. Zur Bunkeranlage gehörte ein 20x30 Meter großer gedeckter Garagenkomplex mit fünf LKW-Stellplätzen für das AFLS-WP04M. Dort kamen die Fernleitungen mit der Luftlagedarstellung von der 40. und der 45. Funktechnischen Brigade GSSD an , wurden im Rechner aufgearbeitet und an die Arbeitsplätze im Gefechtsstand weiter gegeben. in den Aufliegern der LKW war die Rechentechnik des Systems Wosduch untergebracht sowie Sondergeräte wie Stromaggregate etc. . Schemata des AFLS der GSSD Diese Bunkeranlage war lediglich eine Führungsstelle der GSSD/WGT in "Friedenszeiten. Im Verteidigungszustand wäre ja aus der GSSD/WGT in Verbindung mit NVA Truppen die 1. Westfront entstanden. Führungsstellen der Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung der 1. Westfront waren anderorts disloziert. Aus diesem Grunde konnte die vorbenannten LKW des AFLS Wosduch ihre mobile Technik ohne Verlust der bisher gespeicherten Luftlage von dieser Bunkeranlage abkoppeln-- in das Gefechtsführungszentrum der Luftstreitkräfte und Truppenluftabwehr 1. Westfront verlegen-- und von dort ohne weiteres die Arbeit aufnehmen und mit der Luftlagedarstellung fortsetzen. Die Tarnnamen waren 1985: Für den Gefechtsstand der Luftverteidigung = Kobalt. ( danach "Nikel") Für den Stab der 16. Luftarmee = Wimpel. WEITER..... |
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