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  - das Sondernetz S1--  
     
 
  • Das Sondernetz S1 war ein integriertes Fernsprech- und Fernschreibnetz der Partei- und Staatsführung, der Sicherheitsbehörden und der militärischen Bedarfsträger. Welches mit Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR von 1973 als rechnergestützes Stabsnetz zu errichten war. Das Sondernetz 1 (S1) ging 1983 trotz Nichterreichung der geplanten Ausbaustufe in Betrieb. Insbesondere die mittlere Netzebene mit Errichtung der 83 ZVST an Standorten der Wehrkreiskommandos konnte nicbt erfüllt werden. Gerade dort wäre die untere Netzebene zu den Endeinrichtungen der Bedarfsträger anzuschalten gewesen. Wichtige Bedarfsträger wurden daher an KVST angeschalten mit "Interimrufnummern" .
  • Leider tauchen auch heute immer noch unzutreffende öffentliche Darstellungen auf. Ob Bezeichnungen wie Üst 5 des Bezirkes.
  • Obwohl das Personal der SBZ von den WBK gestellt wurde- waren die SBZ in der Betriebsführung dem ZfSB in Strausberg als zentrales Führungsorgan des S1-Netzes unterstellt. Zum Betrieb von Vermittlungsstellen des S1-Netzes wurde lediglich Infrastruktur und Personal der WBK und auch WKK genutzt.
  • Daher hier ein kleiner Exkurs zu Standorten des S1.
  • Oberstes Organ im Sondernetz 1 war die Zentralstele für Schaltung und Betrieb ( ZfSB) im Gelände des MfNV Strausberg. Die Führungsstelle der ZfSB befand sich im Bunker Strausberg Üst 1/5.
  • Dem ZfSB nachgeortnet waren die Schalt-und Betriebszentralen ( SBZ).
  • Diese gab es in jedem Bezirk der DDR .... und es waren KEINE SBZ der WBK oder WKK !
  • Gemäß ihrer Vorwahlkennzahl wurden diese Nachrichtenzentralen auch NZ+Nummer benannt.
  • Die SBZ hatten auch eine Bezeichnung als posttypische Übertragungsstelle- die Üst 5.
  • Die Struktur des Netzes umfasste mehrere Netzebenen- obere Netzebene- mittlere Netzebene - untere Netzebene....
  • In diesen Netzebenen wurde der Wählbetrieb zwischen verschiedenen Vermittlungsstellen organisiert. Es gab dann Hauptvermittlungsstellen ( HVST) u. Knotenvermittlungsstellen ( KVST) in der oberen Netzebene ( 18 in der Anzahl); Zwischenvermittlungsstellen ( ZVST) in der mittleren Netzebene ( 83 waren geplant) und Endvermittlungsstellen EVST in der unteren Netzebene.
  • Die HVST hatten 1-stelige Nummer--die KVST hatten 2-stellige Nummern--die ZVST hatten 3-stellige Nummern in der Regel.
  • Aus Platz und Kapazitätsgründen wurden Hauptvermittlungsstellen in der Regel in Neubauten untergebracht-- die KVST waren in der Regel in den HVST integriert oder in Gebäuden der WBK untergebracht ( 1-etagig mit ausgebautem Untergeschoss)- und ZVST waren in der Regel in den Gebäuden der WKK.
  • Die S1-Kennzahlen zu den Endobjekten begann immer mit der Kennung der HVST.


  • ZfSB-Strausberg; Führungsstelle im Bunker Strausberg Üst 1/5
  • NZ-2 = SBZ Strausberg = Strausberg Üst 5 = HVST-2 Bunkerneubau in Stausberg als gemeinsamme Üst 1/5 Strausberg
  • ZVST 289 = Bernau im WKK.. seit 1987
  • ZVST 299 = Schwedt im WKK


  • NZ-24 = SBZ Berlin = Berlin Üst 5 = KVST.. oberirdischer Neubau zw.Frankfurter Allee und Bahnhof Lichtenberg


  • NZ-25 = SBZ Frankfurt/Oder = Frankfurt/Oder Üst 5 = KVST
  • ZVST 254 = Fürstenwalde im WKK... seit 1987
  • ZVST 256 = Eisenhüttenstadt im WKK.. seit 1987
  • ZVST 257 = Seelow im WKK...seit 1987


  • NZ-3 = SBZ Leipzig = Leipzig Üst 5 = HVST
  • ZVST 335 = Eilenburg im WKK.. 1989 in Betrieb
  • ZVST 386 = Altenburg im WKK


  • NZ-34 = SBZ Halle = Halle Üst 5 = KVST
  • ZVST 3435 = Dessau im WKK
  • ZVST 3442 = Naumburg im WKK... 1989 in Betrieb


  • NZ-35 = SBZ Karl-Marx-Stadt = Karl-Marx-Stadt Üst 5 = KVST
  • ZVST 3508 = Plauen im WKK.. geplant für 1990
  • ZVST 3536 = Flöha im WKK..geplant für 1990
  • ZVST 3538 = Marienberg ... geplant für 1990


  • NZ-36 = SBZ Gera = Gera Üst 5 = KVST
  • ZVST 3632 = Jena im WKK.. geplant für 1990
  • ZVST 3636 = Saalfeld im WKK.. geplant für 1990
  • ZVST 3637 = Lobenstein im WKK..., geplant für 1990


  • NZ-4 = SBZ Neubrandenburg = Neubrandenburg Üst 5 = HVST
  • ZVST 436 = Demmin im WKK
  • ZVST 473 = Pasewalk im WKK
  • ZVST 482 = Prenzlau im WKK
  • ZVST 485 = Teterow im WKK
  • ZVST 488 = Eggesin


  • NZ-5 = SBZ Potsdam = Potsdam Üst 5 = HVST
  • ZVST 536 = Brandenburg/Havel im WKK
  • ZVST 538 = Königs-Wusterhausen im WKK.. 1989 in Betrieb
  • ZVST 578 = Oranienburg im WKK.. seit 1988 in Betrieb
  • ZVST 583 = Nauen im WKK
  • ZVST 584 = Neuruppin im WKK
  • ZVST 588 = Gransee im WKK.... seit 1988 in Betrieb
  • ZVST 593 = Wittstock im WKK... für 1991 geplant


  • NZ-6 = SBZ Rostock in Stralsund = Stralsund Üst 5 auf Gelände OHS Volksmarine / Schwedenschanze = HVST
  • ZVST 636 = Greifswald auf dem Gelände der MMS Greifswald
  • ZVST 635 = Grimmen im WKK
  • ZVST 637 = Wolgast im Marinestützpunkt / HNZ Wolgast


  • NZ-64 = KVST Rostock = Rostock Üst 5 = KVST
  • ZVST 646 = Tarnewitz in NZ des Stützpunktes Tarnewitz
  • ZVST 647 = Wismar im WKK
  • ZVST 6434 = Ribnitz-Damgarten im neuen Gebäude hinter dem Postamt


  • NZ-65 = SBZ Putbus = Putbus Üst 5 = KVST


  • NZ-7 = SBZ Erfurt = Erfurt Üst 5 = HVST
  • ZVST 738 = Nordhausen ... für 1990 geplant
  • ZVST 785 = Gotha im WKK..für 9/1990 geplant
  • ZVST 786 = Weimar im WKK


  • NZ-74 = SBZ Suhl = Suhl Üst 5= KVST
  • ZVST 747 = Meiningen im WKK


  • NZ-8 = SBZ Schwerin = Schwerin Üst 5 = HVST
  • ZVST 835 = Ludwigslust im WKK
  • ZVST 838 = Güstrow im WKK
  • ZVST 883 = Parchim im WKK
  • ZVST 885 = Hagenow im WKK
  • ZVST 886 = Gardelegen im WKK


  • NZ-9 = SBZ Dresden = Dresden Üst 5 = HVST


  • NZ-94 = SBZ Cottbus = Cottbus Üst 5 = KVST
  • ZVST 9432 = Forst im WKK... geplant für 1990
  • ZVST 9433 = Weisswasser im WKK
  • ZVST 9437 = Calau im WKK... 1989 in Betrieb
  • ZVST 9438 = Senftenberg im WKK...geplant für 1990
  • ZVST 9441 = Herzberg im WKK...1989 in Betrieb


  • NZ-0 = SBZ Magdeburg = Magdeburg Üst 5 = HVST
  • ZVST 038 = Halberstadt im WKK
  • ZVST 086 = Osterburg im WKK


  • Anmerkungen:

  • Die Auflistung der HVST und KVST ist komplett-- die ZVST unvollständig, da deren Aufbau noch nicht abgeschlossen war 10/1990

  • EINE NZ-63 oder ZVST 63 in Stralsund gab es entgegen mancher Internet Foren oder Publikationen NICHT ! In Stralsung gab es die HVST 6 ( mit integrierter KVST 63).

  • Das Sondernetz S1 hatte eine rechnergestützte Leitweglenkung. Wenn eine Trasse ausgelastet war, wurden Gespräche automatisch über andere Übertragungswege zur Zielvermittlung geführt. Der Hauptrechner dazu stand in Üst 1/5 Strausberg.

  • in einigen Internet Foren war zu lesen, dass bereits genug über das S1 berichtet wurde- jedoch wird die obige Aufstellung ERSTMALS den Umfang und die Strukturierung des S1 Netzes aufzeigen.

    WEITERE INFOS

    S1 Fernschreibnetz Querwahlen