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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
--die SAS u. Chiffrierzentrale der KNZ (SCZ) --
 
 
 
         
  „Die SAS und Chiffrierzentrale vereinigt die Elemente der SAS Verbindungen für Fernsprech und Fernschreib und des Chiffrierdienstes in einem Führungselement und ist zuständig für die gedeckte Übermittlung von Nachrichten. Dazu verfügte die SCZ über umfangreiche Mittel und Technik. Ein Betreten oder gar Arbeiten in der SCZ war aus Sicherheitsgründen ausschließlich nur für sicherheitsgeprüftes und bestätigtes Personal möglich. !    
  SAS Verbindungen waren Fernsprech- und/oder Fernschreibnachrichtenverbindungen zu anderen Dienststellen, die gegen möglichem mit-oder abhören mit Verschlüsselungsmitteln betrieben wurden.
Der Chiffrierdienst verschlüsselte Fernschreiben vor dem absetzen zu anderen Dienststellen.
Zudem war die SCZ für den Betrieb des Gedeckten Ortsnetzes ( GON ) im Kdo. zuständig.

Die Arbeit in der SCZ erfolgte nach gesonderter Dienstvorschrift

Im Objekt Kdo LSK/LV wurde ein selbständiger Spezialnachrichtendienst SAS und eine Chiffrierzentrale des ZGS LSK/LV Eggersdorf im Gebäude U2 betrieben. Diese Zentrale hatte die Aufgabe zur Sicherstellung von gedeckten Nachrichtenverbindungen für das Kdo LSK/LV UND den ZGS LSK/LV Eggersdorf und war NICHT dem NR-14 unterstellt.
Zu jener Zeit noch der 8. Unterabteilung beim Chef Nachrichten-und Flugsicherung zugeordnet.

Mit dem Umzug des Zentralen Gefechtsstandes der LSK/LV nach Fürstenwalde wurde der bestehende SAS und Chiffrierdienst geteilt.
Ein Teil wurde zum ZGS Fürstenwalde verlegt mit der Aufgabenstellung zur Sicherstellung gedeckter Nachrichtenverbindungen für den ZGS Fürstenwalde. Verbunden damit war die Unterstellung der SCZ Fürstenwalde zum Nachrichtenbetriebsbatallion/ NR-14 ( vormals I. Bat. /NR-14).
Ein Teil verblieb im Kdo LSK/LV und wurde zum 01.12.1978 der KNZ des NBA unterstellt zur Sicherstellung der gedeckten Nachrichtenverbindungen des Kdo LSK/LV.

Gleichzeitig wurde beim Stabschef des NR-14 ein Fachoffizier für SAS-und Chiffrierwesen als Fachvorgesetzter für beide SAS-und Chiffrierzentralen eingeführt ( Major Edel).

Es klingt so einfach- dem NBA unterstellt.
Damit verbunden war die Räumung der Räume im Gebäude U2. Und damit begann dann in 1978 die Suche nach entsprechenden Räunlichkeiten für die SAS-und Chiffrierzentrale im Kdo LSK/LV.
Dieser Prozess gestaltete sich nicht so einfach wie die Schaffung neuer Büroräume. Für die SCZ galten besondere Betretens-und Sicherheitsanforderungen und die Räume sollten in einer Raumeinheit liegen und den unterschiedlichen Nutzung innerhalb der SCZ Rechnung tragen.
So eine SCZ war ja eine besondere Nachrichtenzentrale für sich mit den gleichen Strukturen wie bereits bestehende "offene" Zentralen.
Es gab damit in der SCZ eine Fernsprechvermittlung, Fernschreiber, Chiffrierdienst, Technikbereiche für Fernsprech und Fernschreib, Pausenraum, Dienstbüro....
Letztendlich viel die Wahl auf den rechten Giebelbereich im 1.OG Nachrichtenbetriebsgebäude.
Dort war bisher der Stabsbereich des Nachrichtenbetriebsamtes untergebracht- also StK Ausbildung,StKPA, StKTA; Leiter Richtfunkachse...
Somit bestand nun die Notwendigkeit anderorts neue Diensträume für den Stab zu schaffen.
Im Ergebnis der ganzen Aktion begann dann in 1978 eine große Bautätigkeit in den Gebäuden der KNZ des NBA. Leitung: StKTA Major Dietrich.
Im Gebäude U5 musste der MID mit dem linken Teil im EG auskommen. Denn im linken Teil OG erfolgte eine bauliche Neugestaltung mit Schaffung von Dienstzimmern für den Stabsbereich. Diese wurden für jede spezielle Anforderung neu gestaltet im Grundriss. Damit erhielt der Stabsbereich gleichzeitig mehr Bürofläche.
Nachdem der Stab dann vom NBG zum U5 umgezogen war, konnte im NBG der Umbau für die Belange der SCZ beginnen.

Gleichzeitig lief auch nach Verlegung des ZGS der Betriebsdienst für das Kdo LSK/LV in der SCZ im Gebäude U2 unter erschwerten Bedingungen weiter. Denn die Teilung der SCZ erfolgte im Personal nich 50:50 sondern etwa 80:20- bedeutete, das meiste Personal verlegte mit nach Fürstenwalde und der Teil Eggersdorf musste erst wieder aufgefüllt werden.

Zu beachten auch der Umstand: die KNZ des NBA musste nun auch das Personal der SCZ im U5 Kompaniebereich unterbringen. Außerdem stand die Zuführung weiblicher Armeeangehöriger zur KNZ an.
So das gleichzeitig neben der Baumaßnahme SCZ im NBG eine Komplexrenovierung des Kompanietraktes KNZ im U5 durchgeführt wurde.

Man beachte: sämtliche Umbauarbeiten erfolgten in Truppeneigenleistung des NBA . Handwerliches Personal wurde vom Gefechtsdienst weitestgehend freigestellt um die Bauarbeiten zu erledigen. Eine vollständige Befreiung war jedoch nicht möglich. Daher kam es halt vor, dass der Soldat/Uffz. Mo-Fr auf dem Bau tätig war und Fr (Sa) bis So (Mo) dann Dienst in seiner Zentrale ( Fernsprech/Fernschreib/Funk..) durchführen musste. Denn jenes Personal was dann Wochentags Dienst tat, hatte dann auch mal frei in Form Ausgang oder Urlaub.
Unter Beachtung der Engpässe an Baumaterial war es schon verwunderlich, dass die Eigenbeschaffung von Baumaterial funktionierte. Dabei eingeschlossen die Beschaffung des in der DDR überaus seltenen Zement.
Lösung war das Zementwerk Rüdersdorf- hinfahren mit Kiste Bier- und dann den Fegezement aufkehren und in Säcke abfüllen und mitnehmen. Fegezement nannte sich der bei der Zementproduktion anfallende Zementstaub, der in der Luft umherwirbelte und sich dann auf Maschinen und Betonböden absetzte. Diese Staubschicht durfte dann aufgekehrt werden. Also Zement in minderwertiger Art.

Aber, es wurde alles geschafft. Bevor die SCZ diese neuen Räume beziehen konnte, war eine Abnahme und Freigabe durch das ZCO ( Zentrale Chiffrier Organ im MfS ) notwendig.
Nach Einrichtung der Räume mit Technik und Möbel konnte der Betriebsdienst immer noch nicht beginnen- wieder Abnahme und Freigabe durch ZCO notwendig. In dieser Zeit erfolgte dann durch ZCO die Messung der Geräteabstrahlung. Es musste also sichergestellt werden, dass die elektromagnetische Abstrahlung der Fernschreibmaschinen, Schlüsselgeräte etc. nicht außerhalb des Gebäudes zu empfangen war- um ggf. unberechtigtes abhören Dritter zu verhindern.
Wie es dann auch immer so ist, es gab dann einige Stellen und Ecken mit Beanstandungen durch ZCO. Damit konnte Betriebsdienst erst aufgenommen werden nach Abstellung dieser " Mängel".

Alles klar- im März oder April 1979 konnte der Betriebsdienst der SCZ im NBG voll übernommen werden und die SCZ im Gebäude U2 wurde geschlossen.

Mit Unterstellung der Nachrichtenzentrale Ranzig vom NBB zum NBA und der Umstrukturierung der Bunkeranlage Ranzig zur Rückwärtigen Führungsstelle LSK/LV wurde die SCZ Eggersdorf auch für die gedeckten Nachrichtenverbindungen des Objektes Ranzig zuständig.

Eine Bereitstellung der Kapazitäten erfolgte aus Sicherheitsgründen nur bei Besetzung des Objektes Ranzig auf besondere Weisung oder höheren Stufen der Gefechtsbereitschaft.
Für diese Zwecke verfügte die SCZ Eggersdorf über mehrere SAS-Trupps aud Spezial-Kfz mit dem entsprechenden Personalbestand.
Bei unbesetzter RFS wurde das Trupp-Personal im normalen DHS-Dienst der SCZ Eggersdorf eingesetzt.
Zum Ende der 80ger Jahre und der steigenden Nutzung der Führungsstelle des FO FMTFK im Objekt Ranzig - verblieb ein Teil der SAS Technik in der StNZ Ranzig unter gleichzeitiger Abstellung von SAS-Personal zur ständigen Präsenz in Ranzig.

Die SCZ Eggersdorf verfügte über einen eigenen Werkstattbereich.

Der Leiter der SCZ Eggersdorf: Major Planstelle
Mit Übernahme der SCZ war Major Große Leiter SCZ - anschließend Leiter ( KC) der KNZ.
Danach wurde er Stabschef des NBA, da der Stabschef eine SAS-Berechtigung haben musste.
Der Kommandeur hatte keine SAS-Berechtigung- durfte somit die Räume der SCZ nicht betreten.

Dieser Knoten löste sich erst in der zweiten Hälfte der 80ger Jahre mit Einführung quasi einer SAS-Betretensberechtigung . Diese hatte dann auch der Kommandeur NBA und er durfte dann auch die Räume der SCZ betreten. Sicherheitsrelevante Dinge wie Schlüsselunterlagen, Chiffrierunterlagen und Verfahren nebst Gerätebedienung durften während seiner Anwesentheit nicht genutzt werden oder bedient werden oder zugänglich gemacht werden.

Wenn also Nachts oder am WE Kontrollen des Diensthabenden Kommandeurs anstanden- endete dessen Kontrollwahn an der Stahltür der SCZ.

Fachvorgesetzt im Kdo LSK/LV waren die beim Chef Nachrichten-und Flugsicherung angesiedelten Arbeitsgruppen SAS Verbindungen und Chiffrierwesen.
Oberstes Fachorgan war die Abteilung XI " Zentrale Chriffrierorgan ZCO" des MfS. Auch diese Mitarbeiter waren ab und an in der SCZ Eggersdorf zugegen.

Die SAS Verbindungen